Krone der Welt
Amsterdam um 1600: Vincent ist mit seinem Vater Wim Aaardzoon und seinen Geschwistern Ruben und Betje aus Antwerpen nach Amsterdam geflohen, um der Belagerung der Stadt durch die Spanier zu entkommen. Als der Vater ermordet wird, versucht Vincent, sich und seine Geschwister vor dem Waisenhaus und der Hungersnot durch kleine Hilfsarbeiten am Bau zu bewahren und gleichzeitig seinen Traum zu verwirklichen, als Architekt zu arbeiten. In den folgenden Jahren arbeitet er sich trotz vieler Schwierigkeiten hoch und wirkt am Ausbau Amsterdams zur Weltmetropole mit. Auch seine Geschwister finden ihr Glück: Ruben fährt zur See, entdeckt die Weltmeere und fördert den Welthandel, und Betje verschafft sich als Köchin einen guten Ruf in der angesehenen Gesellschaft. - Die Autorin Sabine Weiß, auch bekannt für ihre Sylter Krimis, bringt dem Leser die Entwicklung Amsterdams im 16. Jahrhundert auch unter Berücksichtigung des Glaubenskonflikts zwischen Katholiken und Calvinisten, des Kampfes um die Beherrschung der Weltmeere sowie des Stellenwerts von Kaufleuten und einfachen Bürgern gut nahe. Durch Perspektiv- und einige Ortswechsel kann der Roman sich gut entfalten. Der detailgetreue Schreibstil ist unterhaltsam und zugleich lehrreich. Der Leser kann in die gut recherchierte Atmosphäre Amsterdams im Mittelalter eintauchen.
Elisabeth Kemper
rezensiert für den Borromäusverein.
Krone der Welt
Sabine Weiß
lübbe (2021)
684 Seiten : Karte
kt.