Last Exit Volksdorf
In einem kleinen Vorort von Hamburg lebt eine wohlhabende, gebildete Bürgerschicht. Die heranwachsenden Kinder besuchen das Gymnasium. Doch hinter dem äußeren Schein der Wohlstandsgesellschaft verbirgt sich Unsicherheit und Leere. Die jugendlichen Protagonisten lehnen die heuchlerische Welt der Erwachsenen ab, ziehen sich zunehmend in ihre Welt aus Alkohol und Drogen zurück; zu echten Freundschaften sind sie nicht in der Lage. Dem gegenüber steht die Elterngeneration, die sich so verständnisvoll und tolerant gibt, in Wirklichkeit aber nur mit sich selbst beschäftigt ist. Sie machen sich alle etwas vor, um den Schein zu wahren. Es gibt keine Wärme, keine wirkliche Zuneigung; die Jugendlichen haben niemanden, dem sie vertrauen können.Die dramatische Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dabei werden die Alkohol- und Drogenexzesse der Jugendlichen eindringlich geschildert. Die Autorin zieht eine unbarmherzig negative Bilanz; am Ende des Romans hat sich nichts geändert trotz dramatischer Ereignisse, die eine Umkehr hätten einleiten können. Ein Buch,das in seiner Realitätsnähe und Drastik unter die Haut geht.
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Last Exit Volksdorf
Tina Uebel
Beck (2011)
300 S.
fest geb.