Das Haus der Rajanis

Der Agrarwissenschaftler Isaac Luminsky kommt mit seiner jungen Frau und anderen jüdischen Siedlern Ende des 19. Jh. nach Jaffa. Sein Hauptinteresse gilt dem Landerwerb. Schnell muss er feststellen, dass alles fruchtbare Land Arabern gehört. Damit Das Haus der Rajanis wird der Konflikt zwischen den Völkern schon zu Beginn klar: Isaac gelingt es, durch die Freundschaft mit dem gestörten kleinen Salah und dessen arabischer Mutter, die seine Geliebte wird, deren Landgut zu bewirtschaften. Missverständnisse, Vorurteile und die Visionen von der Zukunft seines Landes lassen Salah später zu seinem Feind werden, obwohl Isaacs Ziel eine Annäherung und Befriedung zwischen Juden und Arabern ist. Die Geschichte wird in Tagebucheintragungen sowohl Isaacs als auch Salahs erzählt. Isaacs Sprache ist altmodisch, dem späten 19. Jh. nachempfunden, Salah drückt sich blumig-orientalisch aus, was für deutsche Leser nicht ganz leicht zu lesen ist. Dennoch eine überaus lohnende Lektüre über die Probleme des Zusammenlebens von Juden und Palästinensern seit Beginn des 20. Jh. Besonders faszinierend sind die Schreckensvisionen des Kindes, das die Unterdrückung seines Volkes voraussieht. Sehr empfohlen. (Übers.: Markus Lemke)

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Haus der Rajanis

Das Haus der Rajanis

Alon Hilu
Beck (2011)

354 S.
fest geb.

MedienNr.: 568253
ISBN 978-3-406-61287-9
9783406612879
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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