Der Kopf

Der lange vergriffene, ungewöhnliche Roman - Augustins Debüt von 1962 - zählt zu den wichtigen Romanen der Nachkriegszeit. In einer verschachtelten Handlung treten zwei Hauptfiguren auf: der 35-jährige Studienrat Asam und der gleichaltrige Versicherungsangestellte Der Kopf Türmann. Es fällt nicht leicht, Innen- und Außenwelt zu unterscheiden; was ist Realität und was Vorstellung? Das Gefühl der damaligen Jahre wird beschrieben und ein Blick in eine noch fremde Zukunft geworfen. In einer Rezension (Der Spiegel, H. 14/1962) beschreibt H. M. Enzenzberger das Buch so: "Erster Teil: bürgerliches Familienalbum mit eingebauter Zivilisationskatastrophe. Zweiter Teil: Höhlendasein im Kellerlabyrinth. Dritter Teil: Steinzeit mit beschränkter Haftung". Die Vorgängerzeitschrift von medienprofile, Das neue Buch, schrieb 1963 (s. NF 9/396): "Unterbewußte Vorstellungen, verwirklicht durch phantastische Erlebnisse eines Romanhelden, den sich ein Versicherungsagent erfindet. *** Realistische, möglicherweise schockierende Darstellung". Das gilt heute in dieser Form nicht mehr! In ausgebauten Beständen gut aufgehoben.

Michael Müller

Michael Müller

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Kopf

Der Kopf

Ernst Augustin
Beck (2016)

537 S.
fest geb.

MedienNr.: 584605
ISBN 978-3-406-69163-8
9783406691638
ca. 24,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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