Wegbereiter der deutschen Demokratie

Dreißig namhafte Journalisten, Schriftsteller und Historiker porträtieren dreißig sowohl bekannte als auch heute wenig beachtete politisch engagierte Frauen und Männer (von 1789 – 1918), die mit Mut und unter großen persönlichen Opfern (bis Wegbereiter der deutschen Demokratie zur Hinrichtung) unserer heutigen Demokratie den Weg bereiteten. Die von ihnen erkämpften Grundrechte stehen nunmehr in unserem Grundgesetz. Steinmeier will den Leser/-innen durch dieses Buch „Lust auf die Geschichte unserer Demokratie machen“. Beispielhaft ist dies durch das Kapitel von Alexander Košenina über den Freiherrn Knigge gelungen. Heute fast nur als „Benimm-Knigge“ bekannt, war er im Grunde ein politischer Kämpfer gegen Despotismus und Ständeordnung und für Selbstbestimmung, Toleranz, Gleichheit und Brüderlichkeit. Sprachlich und stilistisch ist Heribert Prantls Beitrag über Philipp Jakob Siebenpfeiffer unbedingt hervorzuheben. Der Text liest sich wie eine einfühlsame und mitreißende Reportage über das Hambacher Fest 1832. Bundespräsident Steinmeier fordert mehr Herzblut, mehr Aufmerksamkeit und auch mehr finanzielle Mittel für Orte deutscher Demokratiegeschichte. So viele klare und begeisternde Worte hören wir nicht alle Tage von ihm: „Wir können stolz sein auf die Kämpfe für Freiheit und Demokratie“, dürfen sie aber nicht leichtfertig preisgeben. Verächter dieser Werte sitzen bereits in unseren Parlamenten. Ein Mutmach-Buch, für alle Bestände eine Bereicherung!

Berthold Schäffner

Berthold Schäffner

rezensiert für den Borromäusverein.

Wegbereiter der deutschen Demokratie

Wegbereiter der deutschen Demokratie

Frank-Walter Steinmeier (Hg.)
C.H.Beck (2021)

448 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 606335
ISBN 978-3-406-77740-0
9783406777400
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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