Die Eroberung der Villa Herbstgold
Die Kinder der Igel-Gruppe sind ziemlich aufgeregt, als sie erfahren, dass sie einen Ausflug in die Villa Herbstgold unternehmen werden, um den dort lebenden Omas und Opas das Märchen „Hänsel und Gretel“ vorzuspielen. Mit durchaus gemischten
Gefühlen kommen sie in dem Altenheim an. Während die Erzieherinnen mit der Heimleitung sprechen, gehen die Kleinen einfach schon einmal los, um den Opa eines Mädchens zu besuchen, der sie auf jeden Fall vor etwaigen bösen Hexen beschützen kann. Gut gelaunt zeigt er ihnen sein Holzbein und beantwortet alle möglichen Fragen. So werden die Kinder mutiger und wagen sich in einige andere Zimmer. Eine alte Dame lässt sie ihr Gebiss putzen, mit einer anderen sprechen sie über ihre Windeln und bekommen ihr Geheimversteck gezeigt, aus dem sich jeder etwas heraussuchen darf. Und dann lernen sie noch Yusuf kennen, der in seinem Zimmer mit einer Angelrute Sachen fischt. Auch die Theateraufführung gestaltet sich überraschend, denn manche der Alten wollen sich nicht so recht benehmen! - Eingebettet ist diese sprachlich lebhafte und ausgesprochen kindgerecht geschilderte Geschichte in durchgehend doppelseitige, cartoonartige und überaus detailreiche Illustrationen, die zum Entdecken, Sprechen und vor allem zum Schmunzeln anregen. - Ein rundum gelungenes, heiteres Buch zu einem doch ernsthafteren Thema, das mögliche Ängste vor in Heimen lebenden Menschen zwar ernst nimmt, aber zugleich auch die kindliche Neugier, Unbefangenheit und die Freude zeigt, mit der sich Jung und Alt begegnen können. Sehr gern empfohlen!
Barbara Nüsgen-Schäfer
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Eroberung der Villa Herbstgold
Stefanie Höfler ; [Illustrationen:] Claudia Weikert
Beltz & Gelberg (2022)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4