Geld oder Lebkuchen

Der gelangweilte Rentner Ernst ist der Ehemann von Gudrun, die mit Hella und Minna das Weihnachtskomitee eines Dorfes auf Sylt bildet. Dazu gehört eigentlich noch Dietrich, der Bankfilialleiter, der eifrig Spenden sammelte und immer den Weihnachtsmann Geld oder Lebkuchen spielte. Doch er ist partout nicht zu erreichen und damit auch nicht die Gelder für die Bescherung der Kinder. Einige hundert Euro. Als eine erneute Sammelaktion wenig bringt, kommen Ernst, der die Rolle des Weihnachtsmanns übernommen hat, und Hella auf die Idee, die örtliche Bankfiliale zu überfallen. Nach einigen Versuchen klappt das sogar, auch wenn Ernst "Geld oder Lebkuchen" fordert. Hella dreht sogar ein Video davon, als Ernst genau 2100 Euro aus der Bank trägt. Dort liegt einiges im Argen; ein neuer Leiter will sie als unrentabel abwickeln. Als dann noch Dietrich bei seiner wortkargen Mitarbeiterin Martina auftaucht und ihr Interna zusteckt, reagiert sie nervenstark, so dass die Gelder in die Spendenkasse nur so sprudeln und sogar der kleine fleißige Sänger Anton das Smartphone für seine Mutter erhält. - Die Autorin hat routiniert einen Beinahe-Krimi mit viel Witz und Tempo geschrieben. Dabei bekommen Immobilienmakler und Schwarzgeld hamsternde Handwerker und Zweitwohnungsbesitzer gehörig ihr Fett ab. Auch wenn viele Personen klischeehaft agieren, ist das Buch ein unsentimentales (Vor)weihnachts-Lesevergnügen.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Geld oder Lebkuchen

Geld oder Lebkuchen

Dora Heldt
dtv (2021)

269 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 605301
ISBN 978-3-423-28308-3
9783423283083
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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