Drei Frauen und ein falsches Leben
Das Verhältnis zwischen Friederike und ihrer Mutter Esther war nie sehr herzlich. Auch für Friederikes Patentante Laura hatte Esther nie ein gutes Wort, obwohl Laura das Mädchen immer gefördert hat. Nun gleitet Esther in die Demenz ab und ist noch abweisender als sonst. Lediglich in klaren Momenten erzählt sie ihrer Tochter Bruchstücke aus der Vergangenheit. Das Pflegeheim hält diese Erinnerungen für eine Möglichkeit, die wachen Momente der alten Dame zu verlängern und nimmt sie deshalb in ein Forschungsprojekt auf. Zwar ist Friederike skeptisch, stimmt aber zu. Zur gleichen Zeit recherchiert Friederikes Freundin Alexandra über die Industriellenfamilie Hohenstein, aus deren Familie Patentante Laura stammt. Die Ergebnisse des Projektes und Alexandras Recherchen bringen Friederike dazu, ihre Mutter in einem ganz neuen Licht zu sehen. Es ist spannend, wie Friederike langsam erkennt, dass ihre Mutter nicht immer die schwierige und strenge Person war, sondern einmal eine frohe und lebenslustige Frau, die durch die Umstände lernen musste, dass „nett sein“ im Leben nicht immer reicht. Anna Schudts Stimme passt genau zum Thema des Hörbuches, das auch ohne Kenntnisse der ersten Bände (zuletzt: Drei Frauen, vier Leben - BP/mp 22/257) verstanden werden kann.
Leoni Heister
rezensiert für den Borromäusverein.
Drei Frauen und ein falsches Leben
Dora Heldt ; gelesen von Anna Schudt
Hörbuch Hamburg (2023)
2 mp3-CDs (circa 734 min)
mp3-CD