Das Telefon in der Birke

Ayla und Kiri waren schon immer beste Freundinnen. Wie für jedes Neugeborene in ihrer Straße, wurden für sie Bäume gepflanzt, für Ayla eine Flussbirke und für Kiri eine Seidenkiefer. Die Mädchen kletterten ständig in den Bäumen, fühlten sich Das Telefon in der Birke mit ihnen und miteinander verbunden: „Beste Freunde verstehen einander auch ohne Worte. So wie Bäume“ (S. 78). Kurz vor ihrem 11. Geburtstag ist Kiri weg. Ayla wünscht sich so sehr, dass sie wieder nach Hause kommt. Sie kapselt sich in ihre Trauer ein. Eines Tages sieht Ayla ein altmodisches Telefon in ihrer Birke. Nach und nach entdecken ein vorbeifahrender Pizzabote, ein junger Vater und eine Nachbarin das Telefon und rufen damit ihre verstorbene Angehörige an, was ihnen Trost verschafft. Vielleicht sollte auch Ayla versuchen, Kira anzurufen? – Alison McGhee gestaltet in einer ergreifenden Geschichte das ganze Spektrum der Trauerbewältigung eines Kindes, das ohne ihren „Lieblingsmenschen“ nicht mehr weiterweiß. Die Eltern und der Opa begleiten das Mädchen behutsam und mit viel Geduld, bis es dank seiner Selbstheilungskräfte für einen Neuanfang bereit ist. Der feinsinnige, poetische Text umfasst jeweils nur eine halbe Seite, manchmal versehen mit einer passenden Vignette. Die Autorin dankt im Nachwort ihrer langjährigen Übersetzerin, Birgitt Kollmann, die ihre Bücher mit so viel Liebe und Herzblut ins Deutsche übertragen hat. Nach ihren Jugendbüchern über Trauer und Traumata wendet sich die Autorin mit diesem emphatischen, trostreichen Buch an etwas jüngere Leser:innen (ab 10 Jahren).

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Telefon in der Birke

Das Telefon in der Birke

Alison McGhee ; aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
dtv (2025)

205 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 621164
ISBN 978-3-423-64126-5
9783423641265
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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