In der ersten Reihe sieht man Meer

Kurz vor dem ersehnten Urlaub in Italien findet ein etwas entnervter Familienvater ein altes Fotoalbum aus seiner Jugendzeit. Während er noch ein Glas Rotwein trinkt und in Erinnerungen schwelgt, schläft er ein - und erwacht in der Vergangenheit. In der ersten Reihe sieht man Meer Er ist wieder der Bub, der mit Eltern, Schwester und Oma im engen Ford an die Adria fährt. Seltsamerweise ist der Ich-Erzähler zwar wieder jung, hat aber das Wissen und die Erfahrungen von heute. Das führt unweigerlich zu Erlebnissen, die den kleinen Alexander in ungläubiges Staunen versetzen. Alles ist wie damals: Grenzkontrollen, Reisetorturen, das Sonne-, Strand- und Meergefühl, die spießigen deutschen Urlauber und ein Italien, das sich auf durchaus geschäftstüchtige Weise mit seinen Gästen zu arrangieren versteht. Alexander lernt am Strand den gleichaltrigen Andrea kennen, dessen Familie einen wenig erfolgreichen Kiosk betreibt. Er, der in der realen Zeit in einer Werbeagentur arbeitet, verhilft nun mit ausgeklügelten Marketingideen dem kleinen Betrieb zu ungeahnten Umsätzen. Als der Urlaub zu Ende geht und alle ein riesiges Abschiedsfest feiern, wird der Zeitreisende von seiner Frau aus den schönsten Träumen gerissen. Während sich alle zur Abreise nach Italien fertig machen, geschieht etwas, das zu unglaublich ist, um nur ein Traum gewesen zu sein. - Ein wirklich amüsanter Blick in eine vergangene Zeit, voller Staunen über die aus heutiger Sicht äußerst seltsamen Urlaubsgepflogenheiten. Ein Buch wie "Die Deutschen entdecken den Urlaub in Italien" mit einem absolut überraschenden Ende. - Für alle Bestände geeignet!

Josef Schnurrer

Josef Schnurrer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

In der ersten Reihe sieht man Meer

In der ersten Reihe sieht man Meer

Volker Klüpfel ; Michael Kobr
Droemer (2016)

319 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 584453
ISBN 978-3-426-19940-4
9783426199404
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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