Das Buch der verschollenen Namen

Sechzig Jahre nach Kriegsende sieht die Jüdin Eva erschüttert das Foto eines Buches in der New York Times. Ein Bibliothekar aus Berlin, der in diesem seltenen, im 18. Jh. erschienenen Buch einen Code entdeckt hat, ist auf der Suche nach dessen Bedeutung. Das Buch der verschollenen Namen Eva, die zur Zeit der Besetzung durch die Nazis die Eintragungen gemacht hat, begibt sich trotz ihres hohen Alters ohne zu zögern auf den Weg nach Berlin. Damals, im Jahr 1942, entgeht sie mit ihrer Mutter durch Zufall der Inhaftierung durch die Nazis. Sie fliehen aus Paris in den Süden Frankreichs, der da noch nicht von den Deutschen besetzt ist. Die Ausweispapiere hat die künstlerisch begabte Eva zuvor gefälscht. In einem abgelegenen Dorf finden sie Unterkunft in einer Pension. Was sie zunächst nicht wissen ist, dass im Dorf eine Untergrundbewegung arbeitet und jüdische Familien und Kinder mit gefälschten Dokumenten die Flucht in die Schweiz ermöglicht. Der Pensionswirtin bleiben Ungereimtheiten zur Herkunft der beiden Gäste nicht verborgen und als der Dorfpfarrer deshalb Kontakt zu Eva aufnimmt, ist sie voller Sorge und weiß nicht, wem sie vertrauen kann. Mutig folgt sie ihrem Instinkt und statt selbst zu flüchten, arbeitet sie mit Rémy, den sie schätzen und lieben lernt, daran, jüdischen Kindern eine neue Identität zu verschaffen. In einem alten Buch codieren sie die Namen, damit die Kinder später mit ihren richtigen Namen die Eltern wiederfinden können. Dann besetzen die Deutschen auch den Süden Frankreichs und die Gefahr, entdeckt zu werden, steigt täglich. Für Eva und ihre Mutter wird es gefährlich. Ergreifend und spannend entführt der Roman in eine dunkle Zeit und zeigt doch, dass es Menschen gab, die mutig ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben, um andere zu retten. Absolute Empfehlung.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Buch der verschollenen Namen

Das Buch der verschollenen Namen

Kristin Harmel ; aus dem amerikanischen Englisch von Veronika Dünninger
Knaur (2021)

380 Seiten
kt.

MedienNr.: 605461
ISBN 978-3-426-22713-8
9783426227138
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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