Das Verschwinden der Sterne

Als Zweijährige wird Jona von einer alten Jüdin aus der Berliner Wohnung ihrer Eltern entführt. Die Alte weiß, dass Jonas Vater ein strammer Nazi ist, und sie flüchtet mit Jona bis in den Nalibocka-Wald von Belarus, wo sie das Kind fernab der Das Verschwinden der Sterne Zivilisation aufzieht. Durch die Alte lernt Jona die Flora, Fauna, die Tücken und Unterschlüpfe des Waldes kennen. Gleichzeitig lernt sie bei ihr verschiedene Sprachen. Durch ihre Erziehung, aber auch intuitiv macht Jona sich ihre Kenntnisse auch nach dem Tod der Alten zunutze. Sie rettet mehrere Juden, die vor den Nazis in die Wälder geflüchtet sind. Dadurch lernt Jona, in Gemeinschaft mit Menschen zu leben, was sie auch auf ihre Begegnung mit ihrem Vater vorbereitet, der in dieser Gegend stationiert ist. Wie aus dem Nachwort hervorgeht, hat Harmel für diesen spannenden Roman ausführlich recherchiert und sogar Zeitzeugen befragt, die sich im Nalibocka-Wald vor den Zugriffen der Nazis retten konnten. Wohl auch deshalb gelingt es ihr, ihre sehr feinfühlig gezeichneten Figuren neben der sehr gut ausgearbeiteten fiktiven Protagonistin ebenso realistisch darzustellen wie den Plot selbst.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Verschwinden der Sterne

Das Verschwinden der Sterne

Kristin Harmel ; übersetzt von Veronika Dünninger
Knaur (2022)

394 Seiten
kt.

MedienNr.: 611077
ISBN 978-3-426-22771-8
9783426227718
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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