Gran Paradiso
Die Journalistin Gianna wird von Mafalda, einer Cousine ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter Maria, eingeladen. Mafalda möchte ihr einen Koffer übergeben, den ihre Mutter einst stehen gelassen hat. Gianna begibt sich nichtsahnend auf eine Reise
in die Vergangenheit und wird ein Geheimnis entdecken, welches ihr ganzes Leben verändern wird. Ihre Mutter kämpfte im Zweiten Weltkrieg als eine der wenigen Frauen in der Resistenza als Partisanin. Später war sie die erste Bürgermeisterin Turins und ihr Buch "Sommer der Freiheit" wurde in den Schulen zur Pflichtlektüre. Ihre drei Kinder sind aus Giannas Sicht immer zu kurz gekommen. Im Koffer findet Gianna ein geheimes Tagebuch und lernt ihre Mutter von einer ganz anderen Seite kennen. - Das Buch spielt in verschiedenen Zeiten: Giannas Teil spielt im Jahre 1982, in Rückblicken werden die Leser/-innen in das Jahr 1944 zurückversetzt. Mit Maria erlebt man den Zweiten Weltkrieg aus der Sicht eines kleinen Dorfes am Gran Paradiso. Das Buch ist flüssig zu lesen, wenn auch sehr viele Personen und italienische Wörter vorkommen. Doch dafür gibt es ein Personenverzeichnis und ein Glossar. Der Schrecken des Krieges und was dieser für die Zivilbevölkerung bedeutet, sind sehr gut beschrieben. Die Autorin verwebt geschickt fiktive und historische Figuren und Begebenheiten. Zu empfehlen.
Melanie Bremer
rezensiert für den Borromäusverein.

Gran Paradiso
Grit Landau
Droemer (2022)
378 Seiten
kt.