Schneeflockengrab
Jensen ist Journalistin, ehemalige Korrespondentin in London, die nun wieder in Kopenhagen arbeitet – oder eher nicht arbeitet, weil sie sich einfach nicht motivieren und begeistern kann. Eines Morgens findet sie einen erfrorenen Obdachlosen und
ruft Kommissar Henrik Jungersen, ihren ehemaligen Liebhaber, zum Tatort. Die Zeitung gibt diese Story einem anderen, aber Jensen recherchiert weiter, bald mit dem zunächst unwilligen Neffen ihrer Chefin an die Seite. Es entsteht jedoch eine charmante Arbeitsbeziehung. Der Krimi ist okay, die Spannung nimmt Fahrt auf, das Vorgehen ist gut nachzuvollziehen, die Auflösung nicht zu offensichtlich. Unverständlich bleibt aber, warum die Autorin alle Männer als Fremdgänger zeichnet, die mit Jensen ins Bett wollen. Allen voran der „wie ein Pfau“ stolzierende und „scharfe Alleinerziehende“ abcheckende Henrik. Sehr unsympathisch.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.

Schneeflockengrab
Heidi Amsinck ; aus dem Englischen von Ulrike Clewing
Knaur (2022)
346 Seiten
kt.