Fräulein Steiff
Bereits als Achtjährige ist die an Kinderlähmung erkrankte Margarete Steiff an den Rollstuhl gebunden. Als Kind ist sie von den Spielen mit anderen ausgeschlossen und auch später spürt sie, dass ihre Behinderung sie in den Augen anderer zu einem unnützen Menschen macht. Doch hat sie den Geschäftssinn des Vaters geerbt, der später dafür sorgt, dass sie und ihre Schwestern im Wohnhaus der Familie eine Schneiderei betreiben. Mit Hilfe von Freunden gelingt es Steiff, ein Filzgeschäft zu gründen, um mit dem ursprünglich als Nadelkissen dienenden „Elefäntle“ schließlich den Grundstein für die später weltbekannte Steiff-Tier-Firma zu legen. - In Anlehnung an die biografischen Daten ihrer sensibel gezeichneten Protagonistin gelingt Gottschalk das Bild einer mutigen Frau, die trotz ihrer schweren Behinderung ihre Talente und Beziehungen nutzen kann, um die noch heute bekannte Steiff-Tier-Firma zu gründen. Wörtliche Rede, die im Präsens gehaltene Erzählweise sowie die realistisch gezeichneten fiktiven und historischen Figuren lassen die Leser/-innen unmittelbar in das Geschehen eintauchen. Zur Einordnung der nicht immer chronologischen Handlung dienen die in den Überschriften genannten Jahreszahlen.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Fräulein Steiff
Maren Gottschalk
Goldmann (2022)
415 Seiten
fest geb.