Einst aßen wir Tiere
Die Zukunftsanthropologin Roanne van Voorst führt uns im ersten Teil ihres Buches vor Augen, was wir eigentlich schon wissen: Was Menschen den Tieren antun, ist ethisch nicht vertretbar. Die Lösung dieses Buches ist: keine Ausflüchte mehr und ab
jetzt vegan leben. Die Abkehr vom „Karnismus“ kann nach Voorst Auffassung so ziemlich alles retten: Gesundheit, Klima, die Welt. Leider kratzt sie damit nur an der Oberfläche. Mithilfe von Zukunftsszenarien, die sie entwirft und die leider sehr künstlich wirken, versucht sie, die Leser/-innen zu packen. Mit falschen Aussagen, etwa dass Fleisch nicht wichtig für die Evolution des Menschen war, verspielt sie Vertrauen, ebenso wie mit ihren lässigen Bemerkungen zur berechtigten Sorge um einen B12-Mangel bei Veganern. - Das Buch ist eingängig geschrieben, zuweilen recht schnoddrig. Es erschüttert in manchen Teilen die Leser/-innen, aber es greift zu kurz. Empfohlen nur bei Nachfrage.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.

Einst aßen wir Tiere
Roanne van Voorst ; aus dem Niederländischen von René Stein
Goldmann (2022)
333 Seiten
kt.