Unsere Freundschaft ist wie ein Traum
Die Ich-Erzählerin zieht nach dem Tod ihrer Mutter von Istanbul nach Paris, schreibt sich für ein Literaturstudium ein, das sie jedoch nicht weiterverfolgt. Stattdessen streift sie durch die Stadt, beobachtet die Menschen und erinnert sich an ihre
Kindheit in Istanbul, ihre Eltern, die sich entfremdet hatten, ihren schon länger verstorbenen Vater, einen Schriftsteller, und ihre Mutter, die sie bis zum Tod gepflegt hat. Sie lernt den von ihr verehrten älteren Autor M. kennen, der über Istanbul geschrieben hat. Sie tauschen E-Mails und verabreden sich zu Spaziergängen durch Paris. Sie reden über viele Themen: Istanbul, Paris und ihre Familiengeschichte. Er ermuntert sie zum Schreiben und bekommt von ihr neue Impulse für seine Geschichten. Es ist eine ungewöhnliche Freundschaft, die nach einem Jahr auseinandergeht, die aber die Ich-Erzählerin für immer beeinflusst. Wer Paris und Istanbul mag, kann sich auf eine fiktive Reise mitnehmen lassen.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.

Unsere Freundschaft ist wie ein Traum
Aysegül Savas ; aus dem Amerikanischen von Vanessa Kreitlow
btb (2022)
252 Seiten
kt.