Das Trugbild

Claes Thune betreibt seine Anwaltspraxis in Zentrum von Helsinki mit einigem Erfolg. Matilda Wilk ist seine Helferin, eine Kontoristin, die ihre Arbeit ruhig und zuverlässig erledigt. Beide reden nicht über ihre seelischen Belastungen. Thune leidet Das Trugbild immens daran, dass ihn seine Frau Gabi verlassen hat und nun mit einem seiner Freunde, dem Arzt Lindemann, zusammen ist. Matilda Wilk wiederum ist durch ihre Erlebnisse im finnischen Bürgerkrieg von 1918 belastet, obwohl man ihr das nicht ansieht. Ihre traumatischen Erlebnisse in Hungerlagern der siegreichen bürgerlichen Partei lassen sich zumeist nicht verdrängen. Als sie einmal für den Freundeskreis Thunes, den sogenannten Mittwochsclub Vorbereitungen trifft, überfällt sie wie ein Schock die Erkenntnis, dass einer der Sieger und Schergen der Lager, seinerzeit ein Hauptmann, zu dieser Gruppe gehört ... - Westö ist ein Finnlandschwede, der die besonderen Befindlichkeiten von Schweden und Finnen schon in einigen, auch in deutscher Sprache erschienenen Büchern thematisiert hat. Es ist ein beeindruckendes Buch ohne jegliche Redundanz. Ein Porträt der finnisch-schwedischen Gesellschaft der Zwischenkriegszeit; für Leser in unseren Breiten besonders interessant. Sehr lesenswert, wird auch gehobenen Ansprüchen gerecht. Breit empfohlen. (Übers.: Paul Berf)

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Trugbild

Das Trugbild

Kjell Westö
btb (2014)

413 S.
fest geb.

MedienNr.: 578510
ISBN 978-3-442-75431-1
9783442754311
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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