Botschaften an mich selbst
In diesen biografischen Essays nimmt die irische Literaturwissenschaftlerin Emilie Pine die Leser/-innen in sechs prägende Phasen ihres Lebens mit. Im ersten erzählt sie von ihrem Vater, der seit Jahren in Griechenland lebt und als Folge seines Alkoholismus zwischen Leben und Tod schwebt. Sie und ihre Schwester helfen ihm durch die schwere Zeit, dabei arbeiten sie viel von ihrem schwierigen Verhältnis in Kindheit und Jugend auf. In einer weiteren Geschichte berichtet sie sehr ehrlich vom unerfüllten Kinderwunsch und der schwierigen Zeit für die Ehe. Pine reflektiert die Menstruation als ultimativen Ausdruck der Weiblichkeit in der patriarchalen Welt. Sie berichtet über das Leben mit ihrer Mutter, immer von der Trennung der Eltern überschattet. In den prägenden Jugendjahren versucht sie, sich selbst durch Drogen und körperliche Liebe zu finden und verliert sich doch mehr und mehr, was sich später wieder fast in der Arbeit wiederholt. - Pine nimmt die Leser/-innen mit auf eine Reise durch ihr Leben, erzählt ehrlich und offen, fast wie in einem Tagebuch oder unter Freund/-innen. Ein sehr gut lesbares Buch, das auch zum eigenen Nachdenken anregt.
Dorothee Rensen
rezensiert für den Borromäusverein.
Botschaften an mich selbst
Emilie Pine ; aus dem Englischen von Cornelia Röser
btb (2021)
219 Seiten
fest geb.