Die Tochter des Kommunisten
Katia und ihre jüngere Schwester Martina wachsen in den 50er Jahren in Ostberlin auf. Warum die Eltern Spanien verlassen haben, bleibt bis zuletzt ein Geheimnis. Ihr Leben ist von Armut geprägt, aber auch von familiärer Geborgenheit. Das ändert sich, als Katia eines Tages einem jungen Mann begegnet, der immer wieder ihre Nähe sucht, dann aber für längere Zeit verschwindet. Katia ist magisch angezogen von ihm, und als sie sich schließlich kennenlernen, wird schnell klar, dass sie ihr Leben mit ihm verbringen möchte. Doch Johannes wohnt im Westen, in Süddeutschland. Katia ist jedoch entschlossen und lässt sich auf die gefährliche Flucht ein, ohne Abschied von ihrer Familie zu nehmen. Im Westen angekommen ist alles anders als erwartet, und den Verlust der Familie in Ostberlin wird Katia nie verwinden. Mit großer Einfühlsamkeit erzählt Aroa Moreno Durán authentisch Katias Geschichte, stellvertretend für viele Fluchtschicksale. Sehr lesenswert.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Tochter des Kommunisten
Aroa Moreno Durán ; aus dem Spanischen von Marianne Gareis
btb (2022)
172 Seiten
fest geb.
Auszeichnung: Roman des Monats