Unberechenbar
Sam ist 53 Jahre alt, verheiratet mit Matt, Mutter der 16-jährigen Ally und Tochter von Lily. Die kleine Familie lebt in einem Vorort von Syracuse / US-Bundesstaat New York. Die USA haben gewählt. Sam ist vom Ausgang der Wahl entsetzt, für sie gibt es nur noch ein Thema: Der Präsident und seine Skandale. Sie beginnt, verschiedenen Gruppen, wie z.B. WWW (weiblichen Widerstand wagen) beizutreten, die zum Teil dubios erscheinen. Ihre Vorliebe für Architektur lässt sie an Besichtigungen alter Häuser teilnehmen, die zum Verkauf stehen. In einen 1913 erbauten, maroden Craftsman-Bungalow verliebt sie sich und kauft ihn spontan und eigenmächtig. Erst nach Tagen erzählt sie Matt davon und dass sie aus dem gemeinsamen Haus ausziehen wird. Sie, die überbehütende Mutter, lässt Ally zurück, die daraufhin kein Wort mehr mit ihr spricht. Allein in ihrem Bungalow in einem heruntergekommenen Viertel in der Innenstadt fürchtet Sam um ihre Sicherheit. Die neuen Bekanntschaften aus den verschiedenen Organisationen sind trügerisch. Sam erinnert sich wehmütig an frühere Zeiten, als sie mit der kleinen Ally und ihrer Mutter Lily glückliche und unbeschwerte Stunden erlebte. Inzwischen ist Lily todkrank und Ally beginnt, sich von den Eltern zu lösen und ihren eigenen Weg zu gehen. Die vielfachen Veränderungen führen Sam in einen Strudel der Gefühle. Ein intensiver Roman, der mit aller Offenheit einen Blick auf die Probleme einer alternden Frau wirft.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Unberechenbar
Dana Spiotta ; aus dem Amerikanischen von Andrea O'Brien
btb (2024)
350 Seiten
kt.