Zone One

Eine gigantische Pandemie hat die Welt erfasst und den größten Teil der Menschheit in "Skels" oder "Irrläufer" verwandelt, die als Zombies mit zermatschtem Gehirn dahinvegetieren und nur noch das Ziel kennen, die Unversehrten entweder zu fressen Zone One oder durch Bisse anzustecken. Die Unversehrten haben nur in von Soldaten geschützten Camps eine Überlebenschance. Mark Spitz, einer der Unversehrten, tut sich immer wieder mit anderen Überlebenden der Katastrophe zusammen, verbarrikadiert sich mit ihnen in verlassenen Häusern, bleibt aber von den gefräßigen "Skels" nicht lange unentdeckt. Irgendwann schafft er es aber in ein sicheres Camp, wo er als "Sweeper" rekrutiert wird. Sweeper-Teams sollen im Auftrag der provisorischen Regierung das mit Mauern befestigte Gebiet "Zone One" im südlichen Manhattan von den Zombies befreien. Auf diese Weise hofft man die Kontrolle über New York wiederzuerlangen und die Keimzelle für einen Zivilisationsneustart zu schaffen. - Der in New York geborene Autor beschreibt in seinem apokalyptischen Horror-Roman eindringlich das beklemmende Szenarium während dreier Tage Katastrophenbewältigung in seiner Heimatstadt und verschont dabei den Leser nicht mit einer Vielzahl schockierender Details. Immer wieder flechtet der Autor raffiniert Rückblenden über die von Schock und Grauen geprägten Monate nach dem Ausbruch der Seuche ein und setzt sich daneben auch mit dem großstädtischen Leben vor der großen Katastrophe mit seiner von Konsum und Medienhysterie geprägten Gesellschaft auseinander. Das Buch ist nicht ohne Längen, beeindruckt aber mit elegantem Schreibstil und gut gezeichneten Figuren. Insgesamt ein brillanter Endzeitroman, für Freunde des Genres sehr empfehlenswert. (Übers.: Nikolaus Stingl)

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Zone One

Zone One

Colson Whitehead
Hanser (2014)

301 S.
fest geb.

MedienNr.: 396774
ISBN 978-3-446-24486-3
9783446244863
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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