Harlem Shuffle
In den 60er Jahren des 20. Jh. ist das New Yorker Viertel Harlem, überwiegend von Afroamerikanern bewohnt, berühmt-berüchtigt. Wo Gangster, Drogendealer und Zuhälter das Sagen haben, lebt der junge Ray Carney mit Frau und Tochter mehr schlecht
und recht von den Einnahmen seines kleinen Ladens, in dem er Einrichtungsgegenstände verkauft, ab und zu aber auch Hehlerware seines Cousins Freddie. Als dieser und seine Kumpane, die bei einem spektakulären Coup im Luxushotel "Theresa" reiche Beute gemacht haben, das Raubgut bei ihm deponieren, verändert sich sein Leben schlagartig. Ray gerät zwischen die Fronten von Polizei und organisiertem Verbrechen und muss sich entscheiden, auf welche Seite er sich schlagen soll, um sich und seine kleine Familie zu schützen. - Überaus authentisch schildert der Autor, einer der meistgelesenen Autoren der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur, das Leben im Harlem der 60er Jahre, das geprägt ist durch nackte Gewalt und die Machenschaften von Spekulanten, die das Gesicht nicht nur dieses Viertels, sondern ganz New Yorks entscheidend verändern. Absolut lesenswert.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Harlem Shuffle
Colson Whitehead ; aus dem Englischen von Nikolaus Stingl
Carl Hanser Verlag (2021)
380 Seiten
fest geb.