Wir haben Raketen geangelt

Eine Handvoll Geschichten, liebenswert skurril, von Menschen mit Verletzungen, die zum Teil schon lange schmerzen und letztendlich geheilt werden oder Menschen, die in bedrückenden Verhältnissen leben, die Außenseiter sind. Da ist das Mädchen, Wir haben Raketen geangelt verloren und gestrandet in der Wüste, halb verdurstet, das von einem Indianer aufgegabelt und gerettet wird. Da ist die Postkartengeschichte über eine Italienreise zur Selbstfindung und um eine Lebensentscheidung zu treffen. Da ist die junge Frau, die immer noch im Heimatdorf lebt und den erfolgreichen Jugendfreund wieder trifft, in den sie immer noch verliebt ist und die diese Liebe für sich abschließen kann. Da ist die verkappte Kosmonautin, deren Freund nach einem Selbstmordversuch im Koma liegt. Da ist die alte Frau, die sich aufs Sterben vorbereitet. Die Sprache der Autorin ist punktgenau, die Sätze sind knapp, intensiv und aussagekräftig, mit Wortschöpfungen, die ein Bild entstehen lassen, zauberhaft, wunderschön, emotional und witzig zugleich. Geschichten wie Träume zwischen Wachen und Schlafen, die tieftraurig und anmutig leicht zugleich sind, die Spuren hinterlassen. Es ist ein Genuss sie zu lesen - bitte mehr davon!

Christiane Kühr

Christiane Kühr

rezensiert für den Borromäusverein.

Wir haben Raketen geangelt

Wir haben Raketen geangelt

Karen Köhler
Hanser (2014)

237 S.
fest geb.

MedienNr.: 578074
ISBN 978-3-446-24602-7
9783446246027
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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