Zwischen ihnen

In dem Video "Miracle (someone special)" von Coldplay sieht man animierte Fotos amerikanischer Immigranten. Dazu den Appell der Eltern an den Sohn: er ist etwas Spezielles. Von diesem modernen Vermächtnis von Freiheit und gelingendem Leben erzählt Zwischen ihnen Richard Fords neues Buch "Between them" (übersetzt von Frank Heibert). Es ist die Geschichte seiner Eltern, aus der Sicht des Sohnes, aufgeteilt in zwei Stories. Der Vater Parker Ford: leichtgläubig, redlich, fleißig, ein Handlungsreisender in den Südstaaten mit wechselnden Beschäftigungen. Die Mutter Edna Akin: passioniert, nicht nachtragend, überall beliebt, erzogen in einer Nonnenschule. John ist ihr einziger Sohn. Und der ist ein bescheidener, ein beiläufiger Erzähler, der die nomadische Lebensreise der Eltern mit viel Empathie nachzeichnet. Fords Erinnerungen sind ein sehr persönliches Testament, ein anrührendes Elternporträt und ein Sittenbild aus der US-amerikanischen Provinz. Ein kleines Wunder, wie der Sohn hier seinen Eltern näher kommt, auch in der Begegnung mit dem heimlichen Katholizismus der Mutter, die Respekt vor den Letzten Dingen hat, auch wenn sie sich "wegen Gott", wie es heißt, nicht so sicher ist. Für alle Bestände.

Michael Braun

Michael Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Zwischen ihnen

Zwischen ihnen

Richard Ford
Hanser Berlin (2017)

143 S.
fest geb.

MedienNr.: 591784
ISBN 978-3-446-25680-4
9783446256804
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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