Endland
Die Geschichte beginnt an zwei Enden, über 5000 Kilometer voneinander entfernt. In Äthiopien lebt Fana, deren Familie hoffnungslos dem Hunger preisgegeben ist, und die Gelegenheit zur Auswanderung nach Deutschland bekommt. Anton und Noah sollen die deutsche Grenze vor illegalen Einwanderern schützen und leben in einem dystopischen Deutschland mit rechtsnationaler Regierung. Anton soll als vermeintlicher Flüchtling diese in Misskredit bringen - und hier hat die Realität den Roman schon eingeholt. Noah hat sich dem Widerstand angeschlossen. - Der Autor hat viele der gängigen Vorurteile gegen Migranten aufgegriffen und zeigt deren Absurdität durch den Blick in Flüchtlingstransporte und -lager und in von Armut betroffene Länder. Gelegentlich etwas konstruiert, ist dieser Roman insgesamt jedoch spannend zu lesen und ein wichtiger, gut recherchierter Beitrag zur aktuellen Diskussion. Empfehlenswert.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Endland
Martin Schäuble
Hanser (2017)
219 S. : Ill.
kt.