Die zehn Lieben des Nishino
Zehn Frauen erinnern sich in zehn Kapiteln an ihre Zeit mit Yukihiko Nishino, dem Don-Juan-gleichen Frauenversteher, in den sie sich unweigerlich verlieben. Nach ein paar Wochen oder Monaten verlieren sie dann das Interesse aneinander und entlieben sich wieder. Gleich in der ersten Geschichte taucht 15 Jahre nach der Trennung der Geist Nishinos bei Natsumi auf und bittet sie um ein Grab in ihrem Garten. Er, der immer mehrere Geliebte gleichzeitig hatte, hatte ihr versprochen, er würde zu ihr kommen, wenn er sterbe. In diesem leicht wehmütigen Ton sind alle Geschichten gehalten. Die 14-jährige Shiori lernt ihn auf einem Brachgrundstück kennen, wo sie seit dem Weggang ihrer Mutter Dinge vergräbt, die mit ihr in Beziehung standen. Sie beobachtet Nishino dort, wie er seiner depressiven älteren Schwester hilft, die ihren Säugling verloren hat. - Ob es sich um seine Chefin, eine Nachbarin oder Kommilitonin handelt, alle Frauen sind von dem sonderbaren Mann fasziniert, der die Wünsche der Frauen feinfühlig errät und sich fragt, warum er keine Frau richtig lieben kann. - Die nicht chronologisch angelegten Kapitel lassen schlaglichtartig verschiedene Facetten von Nishinos Leben aufscheinen. Das Buch ist leicht lesbar und für alle Büchereien einsetzbar. (Übers.: Ursula Gräfe u. Kimiko Nakayama-Ziegler)
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Die zehn Lieben des Nishino
Hiromi Kawakami
Hanser (2019)
188 S.
fest geb.