Die Kunst des Miteinander-Redens
Hass-Posts, Fake-Nachrichten, Online-Diffamierungen verzeichnen leider in Zeiten wachsender Digitalisierung einen rasanten Zuwachs in unserer Gesellschaft. Empathie und Respekt beim Umgang miteinander liegen eher nicht im Trend. Was für unsere gesamte Gesellschaft unheilvoll, ja geradezu tragisch ist. Diesem Phänomen widmen sich die Autoren, die beide zur ersten Garde der Kommunikationswissenschaftler nicht nur in Deutschland gehören, in ihrem Buch. Doch sie analysieren und dechiffrieren nicht nur den "kommunikativen Klimawandel", also die zunehmende Polarisierung in der Kommunikation, die Auswirkung von Smartphone und Co. auf das Miteinander, die gezielte Desinformation und Manipulation in unserer Gesellschaft. Sie versuchen auch, Auswege aus dieser negativen Dynamik aufzuzeigen und plädieren für mehr Empathie und Wertschätzung auch und gerade in konfrontativer Kommunikation. Was das Buch besonders lesenswert macht: Es ist keine trockene theoretische Abhandlung; die beiden Autoren entwickeln ihre Thesen im Dialog und zeigen so gleich praktisch und am eigenen Beispiel, wie Kommunikation für alle gewinnbringend aussehen kann und sollte. Dieses Buch sollte in jeder Bücherei stehen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Kunst des Miteinander-Redens
Bernhard Pörksen ; Friedemann Schulz von Thun
Carl Hanser Verlag (2020)
222 Seiten : Diagramme
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats