Heiss
Es beginnt mit dem „furchtbaren“ Fund eines weißen Haares und endet mit der Aussage, dass ältere Frauen die Welt retten können: „Die Welt braucht uns mehr denn je. Und die Zeiten der Unsichtbarkeit und einer Existenz im Schatten sollten endgültig
vorbei sein.“ Große Worte. Im Buch begleiten die Lesenden die Autorin bei ihrer Suche nach einer Einstellung zur Menopause, in die sie gerade schlittert. Sie beschreibt, wie sie von Ablehnung, Panik, Unglauben und Verzweiflung langsam, mit vielen Fragen und Blicken in die eigene Vergangenheit – und die ihrer Mutter – hin zu einem stolzen Blick auf sich selbst kommt. Die „zweite Pubertät“ ist nichts, was sie mehr verstecken möchte. Sie lässt sich das Grau rauswachsen und recherchiert. – Von diesem Essay darf man keine medizinischen Einzelheiten oder Tipps erwarten, sondern einen literarischen Erfahrungsbericht mit einem gesunden Blick auf eine ganz besondere Zeit im Leben jeder Frau. Und das ist ganz wunderbar. Empfohlen für alle Bestände.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Heiss
Stefanie de Velasco
Hanser Berlin (2025)
140 Seiten
fest geb.