Ein Jahr zum Vergessen
Bildungsgerechtigkeit und Digitalisierung waren schon vor Corona Thema. Nach einem Jahr Epidemie verstärken sich die Probleme weiter durch Homeschooling, Lerndefizite, soziale Isolierung. Der Autor befürchtet eine drohende Bildungskatastrophe und fordert neben dem bestehenden Digitalpakt Abspecken der Lehrpläne, digitale Fortbildung der Lehrkräfte, Einbeziehung von Lehrenden, Eltern und Lernenden. Ein ganzheitlich nicht nur nach "wenigen kognitiven Elementen"(S. 103) orientiertes Bildungsverständnis sei wichtig. Im Kern zweckfrei soll Lernen Freude bereiten. Kein Detailwissen, sondern Orientierung im "Selbst- und Weltverständnis" (S. 105) mit Medienkompetenz als Grundlage, um aus der Fülle der Informationen das Wichtigste herauszufiltern. - Die Ansätze sind auch dem Autor nicht neu, er zitiert Popper u.a., doch nach einem Jahr Pandemie heißt es: "Was ist eine gute Schule?" Klare Beurteilung der schulischen Landschaft durch den Professor der Schulpädagogik; empfohlen.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein Jahr zum Vergessen
Klaus Zierer
Herder (2021)
128 Seiten
kt.