Die kurze Stunde der Frauen
Nach dem Zweiten Weltkrieg müssen meist die Frauen für ihr Überleben und das ihrer Familien sorgen. Als sogenannte Trümmerfrauen sind sie unermüdlich auf den Beinen, hamstern, schleppen Steine und springen in vielen Bereichen für die Männer ein. Nach deren Rückkehr kehren sie nach und nach in ihre angestammten Rollen zurück oder werden dazu gezwungen. Die Autorin stellt nun fest: Die Frauen waren Trümmerfrauen aus schierer Not – was eigentlich bekannt ist und sich aus ihrer Lage selbst erklärt –, aber sie wendet sich damit klar gegen eine Mystifizierung der Frauen dieser Zeit. Beeindruckend und lebendig wird das Buch durch die vielen Zeitzeuginnen, deren Geschichten sie nachzeichnet und somit die Rolle der Frau im Nationalsozialismus, in den Nachkriegsjahren, in der BRD und DDR anschaulich macht. – Empfohlen bei Interesse.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Die kurze Stunde der Frauen
Miriam Gebhardt
Herder (2024)
272 Seiten : Illustrationen
fest geb.