Time to Love
Wegen eines Zwangssabaticals von acht Wochen fährt Leena zu ihrer Großmutter, die äußerst engagiert im Sozialleben eines kleinen Ortes in der Provinz ist. Die alte Dame sucht für sich einen Partner. Das löst die Idee aus, dass die beiden Frauen ihre Lebenswelten tauschen. Mit etlichen Schwierigkeiten wächst Leena in die Rolle ihrer Oma hinein und erfährt so einiges über dörfliche Sozialstrukturen. Die Oma kommt erstaunlich gut mit den ganz anderen großstädtischen Strukturen zurecht. Sie initiiert sogar mit den Mitbewohnern des Hauses einen Social Club. Aber sie entdeckt auch, dass Leenas Freund eine Beziehung zu ihrer schärfsten Konkurrentin in der Firma eingegangen ist. Nach etlicher emotionaler Wirrnis erkennt Leena, wie gut der Dorflehrer zu ihr passt, und einer von Omas Chatpartnern entpuppt sich als ihr Nachbar, den sie bislang als mürrisch und ungenießbar eingestuft hat. - So unwahrscheinlich ein solcher Rollentausch im wirklichen Leben funktioniert, so amüsant und humorvoll präsentiert sich der Perspektivenwechsel dem Leser. Leichtfüßig kann er die so unterschiedlichen sozialen Gegebenheiten in den Interaktionen der Protagonisten nachvollziehen.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Time to Love
Beth O'Leary ; aus dem Englischen von Pauline Kurbasik und [einer anderen]
Diana (2020)
Diana-Taschenbücher ; 36036
446 Seiten
kt.