Hell strahlt die Dunkelheit
William Harding, ein berühmter Filmschauspieler, kehrt nach Dreharbeiten in Kapstadt in seine Heimatstadt New York zurück, wo ihn großer Medienrummel empfängt: Seine Frau, ein ebenso berühmter Rockstar, hat ihn mit den beiden Kindern verlassen, nachdem er sie mit einer jungen Geliebten betrogen hat. Verzweifelt stürzt er sich in die Proben zu Shakespeares Heinrich IV. Besuche seiner Kinder, Drogenexzesse, schneller Sex und anstrengende Proben wechseln einander ab. Am Ende schafft William es, seine Rolle mit großer Leidenschaft zu spielen und mit sich selbst ins Reine zu kommen. - Dieser vierte Roman des bekannten Filmschauspielers hat einen autobiografischen Hintergrund: auch Hawkes Ehe ist zerbrochen nach einer Affäre und auch er hat die Krise überwunden, indem er im Theater einen Shakespeare-Helden spielte. Ein Roman, in dem der Protagonist nur um sich selbst kreist, Ströme von Tränen vergießt und Unmengen von Alkohol vertilgt - aber auch tief eintaucht in die Welt des Theaters. Dies macht die Faszination des Romans aus: Leser/-innen erleben die Proben zu einer Theateraufführung und die Arbeit und das Zusammenkommen des Ensembles detailliert mit, das Kennenlernen, die Eifersüchteleien, die Versuche, einander zu übertrumpfen, aber auch am Schluss das gelungene Zusammenspiel. Vor allem für Theater-Fans eine große Empfehlung!
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Hell strahlt die Dunkelheit
Ethan Hawke ; aus dem amerikanischen Englisch von Kristian Lutze
Kiepenheuer & Witsch (2021)
326 Seiten
fest geb.