Das leichte Leben
Kathrin war mal Bestsellerautorin und ist jetzt Gymnasiallehrerin, ihr Mann Jan arbeitet beim Fernsehen und soll ein Boulevardmagazin moderieren. Sie haben sich nicht mehr viel zu sagen, auch die Beziehung zu ihren Teenager-Kindern ist schwierig. Ihre
sexuelle Frustration führt Kathrin auf eine Sexparty und sie beginnt ein Verhältnis mit ihrem 15-jährigen Schüler Keanu, der eigentlich mit ihrer Tochter Lale befreundet ist. Jan hat eine Affäre mit einer Praktikantin. Er steht unter großem Stress, weil er mit Nacktfotos aus seiner Jugend erpresst wird. Am Ende gibt es nur Verlierer und keine Hoffnung auf ein leichtes Leben. – Melles Romanfiguren haben keine weiteren Interessen als die Befriedigung ihrer sexuellen Gelüste, das gilt auch schon für die Jugendlichen. Jans Missbrauchserfahrung wirkt klischeehaft, besonders durch die verworrene Erpressungsgeschichte. Büchereien sollten verzichten.
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.

Das leichte Leben
Thomas Melle
Kiepenheuer & Witsch (2022)
343 Seiten
fest geb.