Idol in Flammen
Die Schülerin Makari verehrt den J-Popstar Masaki so sehr, dass sie über ihre Handlungen den Schulunterricht vernachlässigt. Sehenden Auges rennt sie sozusagen in ihr Unglück, besteht das Klassenziel nicht, verlässt Schule und Elternhaus, wohnt im Haus ihrer verstorbenen Großmutter in den Tag hinein - immer beschäftigt mit ihren Verehrungszeremonien, dem Kauf von Tonträgern und Stardevotionalien. Nun schlägt ihr Idol eines Tages einen Fan, was zum Absturz der verehrten "Gottheit" führt. Und zu allem Überfluss scheint Masaki auch noch eine heimliche Beziehung zu führen. - Usami Rin schreibt den Roman einer Generation von japanischen Jugendlichen, deren Lebensinhalt ausschließlich aus der Verehrung von Musikern besteht. Dieser darf auch als Kritik an der japanischen Musikindustrie verstanden wissen, die den Fankult zur Vermehrung des eigenen Umsatzes benutzt. Allen Büchereien, besonders für ältere Jugendliche sehr empfohlen.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Idol in Flammen
Rin Usami ; aus dem Japanischen von Luise Steggewentz
Kiepenheuer & Witsch (2023)
124 Seiten
fest geb.