Lieferdienst
Arkadis arbeitet als Hando bei dem Lieferdienst Rio. Mit einem fliegenden Board rast er über die Dächer von Neu Berlin, um Bestellungen auszuliefern. Sein Alltag wird unterbrochen, als einer der bekanntesten Handos von Rio, Airbox, vor seinen Augen ermordet wird. Airbox vertraut Arkadis ein Päckchen an, das dieser zur Sicherheitsabteilung von Rio bringt. Arkadis gerät dadurch mitten in einen Machtkampf verschiedener Lieferdienste, bei dem auch der CIA mitmischt. Im Zentrum steht ein neues technisches Gerät, ein Transporter, mit dem man Gegenstände von einem Ort zum anderen senden kann. Am Ende verhindert Arkadis, dass Peking von einer Q-Bombe zerstört wird, indem er die Höllenmaschine mit dem Transporter in das ohnehin zerstörte Alt-Berlin schickt. Hillenbrand spielt mit seiner überzeichneten Science-Fiction-Satire auf die Welt Supermans an, wobei seine Charaktere alles andere als perfekte Helden sind. Dramaturgisch fokussiert sich der Autor auf die comichaft skizzierte Handlung. Die Figuren sind knapp, aber einprägsam gezeichnet. Dass die Ereignisse manchmal mit Highspeed an der Glaubwürdigkeitsgrenze vorbeischrammen, wird durch die Ironie aufgefangen, mit der die Geschichte erzählt wird.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Lieferdienst
Tom Hillenbrand
Kiepenheuer & Witsch (2024)
189 Seiten
fest geb.