Die Erfindung des Lächelns

Mit seinem neuen Buch legt Tom Hillenbrand einen gut lesebaren historischen Roman vor, der sich mit nichts Geringerem als einem der berühmtesten Kunstwerke der Welt beschäftigt, mit Leonardo da Vincis "Mona Lisa". Genauer: Er konzentrierte sich auf Die Erfindung des Lächelns den historischen Moment, in dem das bis dahin lediglich bekannte Gemälde endgültig Weltruhm erlangt. Der Grund hierfür ist einem spektakulären Ereignis geschuldet: 1911 wird Paris von einem aufsehenerregenden Kunstraub erschüttert. Die katastrophalen Sicherheitsbedingungen des Louvre ermöglichen es einem Kleinkriminellen, das Porträt zu stehlen. Das Versteck, in dem er es unterbringt, erweist sich weniger sicher als gedacht, jedenfalls wird es von dort abermals entwendet und gerät auf eine abenteuerliche Reise durch die avantgardistischen Künstlerkreise der Stadt. Kurzzeitig geraten sogar Picasso und Guillaume Apollinaire unter Verdacht, die Diebe zu sein. - Hillenbrand konstruiert den Plot entlang einer wahren Begebenheit. Die historischen Hintergründe sind gut recherchiert und die Leerstellen, die sich aus den Quellen ergeben, glaubwürdig gefüllt. Eine Pflichtlektüre für alle, die sich für ein Gesellschaftspanorama der französischen Metropole vor Beginn des Ersten Weltkriegs interessieren und gleichzeitig die Spannung des Kriminalromans nicht missen wollen.

Antonie Magen

Antonie Magen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Erfindung des Lächelns

Die Erfindung des Lächelns

Tom Hillenbrand
Kiepenheuer & Witsch (2023)

503 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 615310
ISBN 978-3-462-00328-4
9783462003284
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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