Handbuch für den genügsamen Zauberer
John West erwacht ohne Gedächtnis in einer alternativen Version des Mittelalters. Nur langsam kristallisiert sich für ihn heraus, dass er durch einen Dimensionssprung aus dem Seattle des 22. Jahrhunderts in diesem England gelandet ist. Aufgrund seines
Aussehens und seiner körperlichen Modifikationen (medizinische Nanobots, metallurgisch verstärkte Körperteile, verbessertes Hören und Sehen) wird er von den Einheimischen als Zauberer mit göttlichen Fähigkeiten angesehen. Doch er ist nicht allein. Sein ehemaliger Boss, ein Anführer der Wettmafia, und seine Schergen sind vor der Polizei ebenfalls hierher geflohen. Ihnen folgte Johns bester Freund, der Polizist Ryan, in der Hoffnung den nun vermeintlich geschwächten Ganoven festzunehmen. Motiviert durch seinen neuen gesellschaftlichen Status, willigt John ein, Ryan zu helfen. Vor allem, als er erfährt, dass die Anwesenheit der modernen Menschen die Dimension Stück für Stück zerstört. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. – Das 2. Buch aus der Reihe der Secret Projects des Autors ist ein eigenständiger Roman, der diesmal nicht im beliebten Kosmeer-Universum spielt. Die Geschichte ist mit viel Humor und großem Einfallsreichtum geschrieben. Jedoch fällt der Hauptcharakter John West gegenüber anderen Figuren des Autors etwas ab und entwickelt sich nur hölzern. Die fantastische Geschichte macht diese Schwäche aber mehr als wett. Hervorzuheben sind auch die großartigen Illustrationen im Buch, die eine zusätzliche Geschichte eines kleinen Zauberers in Mini-Sequenzen erzählen.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Handbuch für den genügsamen Zauberer
Brandon Sanderson ; illustriert von Steve Argyle ; aus dem amerikanischen Englisch von Simon Weinert
Piper (2024)
430 Seiten : Illustrationen
fest geb.