Das Herz der Sonne
Die als Einzelroman lesbare Fantasy-Erzählung ist im Kosmeer-Universum des Autors angesiedelt. Der vor der Nachtbrigade fliehende Nomad erreicht Canticum. In dieser Welt, in der die Sonne alles Leben verbrennt, bewegen sich die unterschiedlichen Stämme des schnell rotierenden Planeten in ihren schwebenden Schiffen auf der Nachtseite mit. Gefahr droht vom grausamen Zunderkönig, der eine fliegende Stadt nach der anderen unterwirft. Da ihm die Energie zur Weiterreise fehlt, unterstützt Nomad das Volk der Biike - anfangs aus Eigennutz und später aus voller Überzeugung - bei ihrem Überlebenskampf. Hilfe erfährt er durch die an seinen Geist angedockte Wesenheit Auxilium, die er in beliebiger Form als Werkzeug materialisieren lassen kann. Handycap des im Kampf eigentlich nahezu unbesiegbaren Helden ist, in Bewegungslosigkeit zu verfallen, wenn er Feinde angreifen möchte. - Der Roman eilt in kurzen Kapiteln ruhelos, aber nicht gehetzt, von Ereignis zu Ereignis. Geschickt werden nach und nach die geistigen Fesseln und (teils fehlenden) Erinnerungen der Hauptperson aufgedeckt, hinter der Leser der Hauptreihe letztlich eine bekannte Figur entdecken werden. Angenehm aufgelockert wird die Handlung durch die meist spöttischen Kommentare Auxiliums. Für Fans actionreicher Unterhaltung gut geeignet.
Christian König
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Herz der Sonne
Brandon Sanderson ; aus dem Amerikanischen von Michael Siefener
Heyne (2024)
462 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.