Und alle so still
Elin, von Beruf Influencerin, für die Klicks und Aufmerksamkeit deshalb das Wichtigste in ihrem Leben sind, trifft zufällig auf Nuri, Schulabbrecher und nun als Kloputzer beschäftigt, sowie auf Ruth, die als Krankenpflegerin aufopferungsvoll alles
gibt, obwohl als verwaiste Mutter schwer vom Schicksal getroffen. Die drei schließen sich der Bewegung der Frauen an, die einfach ihre Arbeit niederlegen, und wagen damit den Aufbruch in eine neue Gesellschaftsordnung, in der Mitmenschlichkeit und Solidarität zählen. In ihrem feministischen Zukunftsroman thematisiert die Autorin, wie weitreichend die Ausbeutung von Menschen im Niedriglohnsektor, darunter insbesondere Frauen, in unserer Gesellschaft ist und zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Auswirkungen es für alle hätte, wenn sich die so Ausgebeuteten plötzlich wehrten. Interessantes feministisches Gedankenexperiment - lesenswert.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Und alle so still
Mareike Fallwickl
Rowohlt Hundert Augen (2024)
367 Seiten
fest geb.
Auszeichnung: Roman des Monats