Crossroads

1971: Die evangelische Pfarrersfamilie von Russ Hildebrandt lebt seit drei Jahren in einem Vorort von Chicago. Russ‘ Gefühlshaushalt ist aus verschiedenen Gründen durcheinandergeraten. Die junge Witwe Francis Cottrell zieht seine Aufmerksamkeit Crossroads auf sich, außerdem ist er eifersüchtig auf Rick Ambrose, der die kirchliche Jugendgruppe Crossroads zum Erfolg geführt hat, was ihm nicht gelungen ist. Auch Tochter Becky und Sohn Perry gehen dorthin. Perry (15) hat angefangen, mit Drogen zu dealen. Becky ist in der 12. Klasse und schreibt gerade College-Bewerbungen. Ihr ältester Bruder Clem studiert bereits, will dann aber unvermittelt in den Vietnamkrieg ziehen. Mutter Marion verbringt viel Zeit mit ihrer Psychiaterin, der sie ausführlich von einer vorehelichen Affäre und ihrem Aufenthalt in der Psychiatrie erzählt, von der ihr Mann nichts weiß. - Jonathan Franzen schöpft in seinem neuen Roman aus dem Vollen, die Gefühle seiner Charaktere liegen ihm am Herzen, was besonders in den Crossroads-Sitzungen oft zu Pathos führt, typisch US-amerikanisch eben. Doch Franzen ist auch ein grandioser Erzähler, der seine Leser/-innen tief in die Befindlichkeiten seiner Protagonisten führt. Großartig sind zum Beispiel die Ausflüge ins Reservat der Navajos in Arizona, die zum Highlight des Jahres von Crossroads gehören - und zum Showdown des Romans führen. Sehr gerne empfohlen.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Crossroads

Crossroads

Jonathan Franzen ; aus dem Englischen von Bettina Abarbanell
Rowohlt (2021)

Ein Schlüssel zu allen Mythologien ; 1
825 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 607971
ISBN 978-3-498-02008-8
9783498020088
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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