Dicht

Die 15-jährige Ich-Erzählerin Steffi hasst das System und leidet an der Sinnlosigkeit der Schule. Immer öfter schwänzt sie den Unterricht am Gymnasium und streift allein oder in Begleitung ihrer Freundin Sarah durch die Straßen, Parks und Beisl Dicht Wiens. Mit ihrer Unerschrockenheit und vorurteilsfreien Neugier kommt sie so in Kontakt mit Arbeitslosen, Alkis und anderen Randständigen. "Eine düstere Gestalt im Park war für uns immer eher Einladung als Abschreckung." (S. 35) Auch der "Aids Michl", Ende 30, ist ein Außenseiter. Er lädt die Mädchen zu sich nach Hause ein. Michis Wohnung bildet das Herzstück einer losen Gruppe von skurrilen Typen und Jugendlichen, zu der Steffi bald fest gehört. Rumhängen, Erforschen der Stadt, Organisation von Gras sind ihre Hauptbeschäftigungen, bis sich schließlich mit dem Ende der Schulzeit ihr Leben langsam verändert. - Stefanie Sargnagel (bürgerlich Sprengnagel) ist im Internet groß geworden, aber auf der Straße aufgewachsen, schreibt der Verlag. Ob die 1986 geborene Autorin das in lockerem Ton und unverblümt Erzählte selbst erlebt hat, ist unwichtig. Reflektiert und einfühlsam schreibt sie äußerst authentisch über die Jugendjahre zwischen 15 und 20, Herumtreiben und sich Ausprobieren. Die Rezensentin war mitgerissen und gerührt von der Wärme, die dieses Buch ausstrahlt. Große Empfehlung!

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Dicht

Dicht

Stefanie Sargnagel
Rowohlt Hundert Augen (2020)

247 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 602843
ISBN 978-3-498-06251-4
9783498062514
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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