Der Gesang der Wasserpferde
Shona fühlt sich von ihrer Umwelt nicht verstanden. Mit ihrem Vater gerät sie zunehmend wegen jeder Kleinigkeit aneinander. Als dieser sie dann auch noch in die schottischen Highlands zu den Verwandten mütterlicherseits schickt, fühlt sie sich vollends abgeschoben und ungeliebt. Bereits in jungen Jahren verlor sie ihre Mutter dort und jeglicher Kontakt mit den Verwandten brach ab. Warum sollte es ihr ausgerechnet jetzt helfen, dort wieder ihr Gleichgewicht zu finden. Wo doch schon bald klar ist, dass hier neue Geheimnisse um die Familie auf sie warten, von denen Shona nichts weiß. Und was hat es mit dem majestätischen weißen Pferd auf sich, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt? Und warum warnt ihre Tante Meghan sie immer wieder so eindringlich, sich von diesem fernzuhalten? - Ein wirklich tolles Buch, mit dem ich viele schöne Lesestunden hatte. Das Cover ist mit wunderschönen Details versehen, die das Buch zu einem wahren Eyecatcher machen. Durch den einen oder anderen Sprung in die Vergangenheit oder den Wechsel der Erzählperspektive erfährt man auch Dinge, die die Protagonistin Shona nicht wissen kann. Obwohl ich kein Pferdenarr bin, war das Buch bis zum Ende unterhaltsam und spannend. Vielleicht auch deshalb, weil die Protagonistin so authentisch erscheint. Wer selbst in der Pubertät steckt, wird sich ebenfalls oft missverstanden und abgeschoben fühlen, wie Shona. Schnell wird auch klar, dass die Familie Geheimnisse hat, und man stellt unweigerlich Vermutungen an. Nach der Lektüre wartet man unweigerlich auf die Fortsetzung.
Angela Hagen
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Gesang der Wasserpferde
Karin Müller
Schneiderbuch (2022)
Seahorse-Trilogie ; Band 1
303 Seiten : Karten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12