Mussolini und Hitler

Nach seinem 2011 erschienen Buch "Selbstmord im Dritten Reich" (in BP/mp nicht bespr.) legt der Historiker Christian Goeschel, der Europäische Geschichte an der Universität Manchester lehrt, ein neues Werk vor. Wieder geht es um die Zeit des Nationalsozialismus, Mussolini und Hitler genauer gesagt, um die Beziehung zwischen Hitler und dem Duce del Fascismo, Benito Mussolini. Detailliert arbeitet Goeschel aus, wie öffentlichwirksam eine Freundschaft zwischen den beiden Diktatoren inszeniert wurde, die es in dieser Form nie gegeben hat. So wird schon sehr früh deutlich, dass Mussolini und Hitler sich nicht auf Augenhöhe begegnen konnten; Hitler stand wohl immer im Schatten von Mussolini, wenngleich die Öffentlichkeit ein anderes Bild der beiden Männer erhalten sollte. Goeschel beschäftigt sich in diesem Buch vor allem mit den Treffen zwischen Mussolini und Hitler und arbeitet anhand ihrer Inszenierung aus, mit welchen Mitteln versucht wurde, das Bild einer "faschistischen Allianz" aufrechtzuerhalten, die es in dieser Form nie gegeben hat. - Trotz seines Umfangs von beinahe 500 Seiten lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Für alle Bestände mit einem Schwerpunkt auf Geschichte ist es daher zur Anschaffung empfohlen.

Fabian Brand

Fabian Brand

rezensiert für den Borromäusverein.

Mussolini und Hitler

Mussolini und Hitler

Christian Goeschel ; aus dem Englischen von Ulrike Bischoff
Suhrkamp (2019)

475, [12] Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 600052
ISBN 978-3-518-42891-7
9783518428917
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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