Gun Street Girl
Belfast, 1985: Ein Ehepaar wird ermordet aufgefunden. Als wenig später auch noch die Leiche des Sohnes nebst Abschiedsbrief aufgefunden wird, scheint der Fall klar. Nicht so jedoch für den "katholischen Bullen" Sean Duffy. Er zieht ein paar Erkundigungen ein und gerät schon bald zwischen die Fronten der nordirischen "Glaubenskrieger", ihren politischen Ablegern und dem Geheimdienst MI5. - Dieses ist bereits der vierte Teil der Sean-Duffy-Serie (zuletzt "Die verlorenen Schwestern", MedienNr. 581497). Wieder einmal verschafft uns der Autor tiefe Einblicke in die Verhältnisse jener Zeit. Und wieder einmal muss man sich als Leser die Frage stellen, ob man den saufenden, kiffenden, sniffenden und grenzwertig bestechlichen Bullen als Identifikationsfigur für tauglich befindet. Auf jeden Fall gibt es Anlass genug, sich an ihm zu reiben - und das ist ja auch schon was! Wo die Vorgänger ihr Publikum finden, ist die Anschaffung dieses Bandes auf jeden Fall lohnenswert. (Übers.: Peter Torberg)
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Gun Street Girl
Adrian MacKinty
Suhrkamp (2015)
Suhrkamp-Taschenbuch ; 4655 : Suhrkamp Nova
375 S.
kt.