Nach uns der Himmel
Ein Flugzeug gerät in heftige Turbulenzen, die fast zum Absturz führen. Die Maschine kehrt nach Athen zurück. Acht Personen gelangen von dort aus auf eine kleine Mittelmeerinsel und finden sich in einem Strudel eigenartiger Ereignisse. Heide, jung,
früh sehr reich geworden; Vincent, 16, sterbenskrank, Sohn von Sarah und Marc; Claudius, reich, einsam, zahlt für alle; Elisabeth, Annike, Benedikt, seit langem befreundet. Sie alle, ähnlich wie in Goethes "Wahlverwandtschaften" wechseln Partner und Beziehungen. Die üblichen Konventionen heben sich auf. Unterbrochen werden die Teilhandlungen von einer Untersuchung zweier Personen in Los Angeles und schließlich einer Dienstreise auf die Insel. Die beiden sollen die Fehler korrigieren, die beim tatsächlichen Absturz geschehen sind: Alle sterben, bis auf die acht, sie schweben in einem Raum zwischen Leben und Tod. Merkwürdige mystische irreale Dinge geschehen: der Bootsverleiher, der sein Boot nicht verleihen will; der Autovermieter, der den Wagen nicht hergibt; das Boot, das über eine bestimmte Stelle nicht weiterfahren kann usw. – schließlich die beginnende Verengung der Insel, der Wohnungen... Am Himmel taucht immer wieder ein geheimnisvolles schwarzes Loch auf. – Faszinierend, amüsant und beklemmend zugleich. Allen Büchereien empfohlen.
Wilfried Funke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Nach uns der Himmel
Simone Buchholz
Suhrkamp Nova (2024)
suhrkamp taschenbuch ; 5442
218 Seiten
fest geb.