Verloren im Tal des Goldes
Im Wilden Westen Amerikas wird Tahnees Vater wegen Mordverdachts von Kopfgeldjägern gejagt, er entkommt mit seiner Tochter gerade noch seinen Häschern. Auf der Flucht werden die beiden aber getrennt und Tahnee muss sich alleine durch die Wildnis schlagen. Ihr Vater hat ihr vor ihrem plötzlichen Aufbruch eine Adresse genannt, an die Tahnee sich wenden soll, wenn sie in Not gerät. Unter dieser Adresse in San Francisco ist Tara zu Hause, ein wohlbehütetes Mädchen, das nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Großvater aufwächst. Doch das ändert sich, als ein Fremder im Garten des Anwesens auftaucht und Tara entdeckt, dass ihr Großvater nicht immer ehrlich zu ihr war und einige Geheimnisse vor ihr verbirgt. Das Schicksal der beiden Mädchen ist miteinander verwoben und Patrick Hertweck gelingt es durch zwei unterschiedliche Erzählweisen, die Handlungsstränge gekonnt so miteinander zu verbinden, dass die Geschichte spannend bleibt. Tara schildert ihre Erlebnisse und Gedanken in Briefen an ihre Mutter, die bei ihrer Geburt verstorben ist, während Tahnees Geschichte in der Erzählform geschrieben ist. Die Geschichte ist flüssig zu lesen und kann Kindern ab ca. 10 Jahren einen Einblick in das Leben im 19. Jh. zur Zeit des Goldrausches in Amerika mitgeben. Die unterschiedlichen Welten, in denen die beiden Kinder aufwachsen, sind gut beschrieben und kommen authentisch rüber. Das Buch ist mit dem Cover und dem lilafarbenen Schnitt optisch wunderschön aufgemacht. Für Büchereien gut geeignet.
Bettina Sickenberger
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Verloren im Tal des Goldes
Patrick Hertweck
Thienemann (2020)
Tara und Tahnee
297 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10