Good talk

Der bunte Hardcover-Comic „Good talk“ von Mira Jacob hält, was der Titel verspricht. Er erzählt und illustriert ein ‚gutes Gespräch‘ zwischen Mutter und Sohn. Genauer gesagt zwischen Autorin Mira Jacob als Mutter und ihrem sechsjährigen Good talk Sohn, Z, der großer Fan Michael Jacksons ist. Der Comic befand sich bereits auf der Longlist des PEN Open Book Award, wurde als New York Times Notable Book ausgezeichnet, im Bereich Beste Bücher 2019 in Publisher’s Weekly, Time, Esquire und Library Journal. Auch ich komme zu dem Fazit: Diese Graphic Novel ist überaus abwechslungsreich und witzig, sehr privat, aber auch tiefschürfend kosmopolitisch. Autorin Jacob, Tochter indischer Einwanderer, lebt mit ihrem Mann Jed, der heller Hautfarbe und jüdischen Glaubens ist, in New York. Ihr gemeinsamer Sohn Z hinterfragt die Welt altersgemäß in all ihren Schattierungen und sucht im Gespräch mit seiner ebenfalls dunkelhäutigen Mutter nach Selbstverständnis und einem Gefühl von Sicherheit in einer Lebenswelt wie den USA, in denen auch Jahrzehnte nach Martin Luther King Schwarze wegen ihrer Hautfarbe stark benachteiligt sind. Auch in Deutschland erleben manche Zuwanderer oder deren Kinder Ausgrenzung und Benachteiligung. Sei es, weil sie keine weiße Haut oder einfach fremde Gesichtszüge haben, Kopftuch oder Sari tragen. Der Comic plädiert für einen „Good Talk“ unabhängig vom Herkunftsland. Empfehlenswert.

Michaela Groß

Michaela Groß

rezensiert für den Borromäusverein.

Good talk

Good talk

Mira Jacob ; aus dem Englischen von Simoné Lechner
Carlsen (2022)

graphic novel
349 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 603243
ISBN 978-3-551-76630-4
9783551766304
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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