Spirou oder: die Hoffnung - Teil 3. Dem Ende entgegen
Während des Zweiten Weltkriegs unterstützen Spirou und Fantasio mit ihrem Wanderpuppentheater zunächst unwissentlich die Résistance. Bewusst schmuggeln sie Lebensmittel von einem ländlichen Bauernhof in die Stadt, um ihre versteckten jüdischen
Freunde zu versorgen. Spirou gelingt es sogar, zwei jüdische Kinder aus einem Gefangenentransport zu befreien. Dadurch geraten die Freunde bald ins Visier von Nazis, Polizei und Kollaborateuren. Als man sich dem Widerstand offen anschließt, muss der pazifistisch eingestellte Page sich der Forderung stellen, eine Waffe zu benutzen. Der dritte von vier geplanten Bänden um Spirous Kriegserlebnisse stellt drastische Entwicklungen wie Deportation, Bombenangriffe und bewaffneten Widerstand in den Mittelpunkt. Mit über 100 etwas zu dialogreichen Seiten legt Émile Bravo seinen bislang längsten Comic vor. In der Kriegschronik, in der Humor trotzdem nicht zu kurz kommt, stellt er Fragen um die Reaktion des Einzelnen zwischen Mitläufertum und Opposition. Erneut übt Bravo Kritik an der Rolle der Kirche, wobei nicht verschwiegen wird, dass auch Geistliche Widerstand leisteten. Ein diskussionswertes Werk für alle Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.

Spirou oder: die Hoffnung - Teil 3. Dem Ende entgegen
Szenario und Zeichnungen: Émile Bravo ; aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Carlsen Comics (2021)
Spirou + Fantasio spezial ; [34]
114 Seiten : farbig
kt.