Swinging Bells
Seit acht Jahren sind Thomas und Sandra verheiratet. Den Heiligen Abend verbringen die beiden traditionell abwechselnd bei den Eltern. In diesem Jahr ist es anders. Thomas` Eltern, bei denen die Feier stattfinden sollte, machen an Weihnachten eine Reise. Das junge Paar nutzt die Gelegenheit, um zuhause zu bleiben. Nicht vermeiden lässt sich, dass sich für den 24.12. noch die Käufer ihres Doppelbettes angekündigt haben. Es steht Thomas und Sandra im Weg, denn sie schlafen in getrennten Zimmern. - Elisabeth und Leo sind auf dem Weg zu einem Swinger-Treffen. Die beiden haben sich auf einer solchen Plattform kennengelernt und treffen sich ab und zu mit gleichgesinnten Paaren. Diesmal haben sie sich mit der Hausnummer vertan und klingeln bei Thomas und Sandra, die just die Käufer ihres Betts erwarten. Natürlich sorgt die Situation für vergnügliche Missverständnisse, die aber auch dafür verantwortlich sind, dass sich eine ungute Stimmung breitmacht. Thomas und Sandra legen plötzlich Wert darauf, dass die beiden Gäste bleiben, voller Sorge, dass sich sonst gut gehütete Geheimnisse den Weg an die Oberfläche bahnen. Ein Frage- und Antwortspiel, das Elisabeth vorbereitet hatte, um die Teilnehmer des geplanten Swinger-Treffens zu entspannen, kommt jetzt hier zum Einsatz. Mit jeder der direkten und manchmal intimen Beziehungsfragen steigt die Spannung in der Luft, bis Thomas mit einer heiklen Entdeckung herausplatzt. Jetzt steht die Ehe von Sandra und Thomas auf dem Spiel. Schnell ist in diesem Roman, der sich bestens als Theaterstück eignen würde, klar, dass es an diesem Abend keine sexuellen Abenteuer geben wird. Stattdessen führt der Besuch von Elisabeth und Leo durch deren Offenheit zu einer längst fälligen Aussprache. Das Doppelbett wird jedenfalls am Ende der Geschichte nicht verkauft. Spritzige und unterhaltsame Beziehungsgeschichte.
Swinging Bells
René Freund
Deuticke (2019)
189 Seiten
fest geb.